· 

Mensch und Umwelt

Es gibt Dinge, die ich nicht verstehen kann und wohl auch nie verstehen werde. Wir haben einen eigenen Garten und wir achten darauf möglichst wenig Nahrungsmittel und auch andere Produkte zu verschwenden. Wir leben aber nicht plastikfrei und auch nicht nur biologisch. Etwas von dem, was mir wichtig ist, ist unseren Kinder beizubringen, dass man Essensreste wiederverwenden kann und man Abfall in den Abfalleimer wirft.

 

Ich war deshalb nicht nur ein wenig stolz, als meine Jungs fragten, ob wir nicht mal einen Abfall-Spaziergang machen könnten. Sie hatten ein Stück Plastikfolie am Waldrand gesehen und wollten dieses unbedingt aus dem Gebüsch holen und wenn wir gerade dabei seien auch gleich alles andere auflesen, was wir sonst noch so fänden. Es dauerte eine Weile, bis wir dieses Vorhaben in die Tat umsetzten. Irgendetwas kam eben immer dazwischen. Letzte Woche wurde die angrenzende Öko-Wiese dann gemäht und wir durften mit gutem Gewissen über die Wiese gehen und den Plastik aus dem Wald ziehen. Bis zum Ende unseres Spazierganges hatten wir einen 110l Sack gefüllt mit Abfall.

 

Dieser Abfall störte mich aber eigentlich nicht. Ich mache niemandem einen Vorwurf. Das grösste Volumen machten die Platikfolien aus, die wir gefunden hatten. Abfall aus der Landwirtschaft, der entweder dorthin geweht oder wohl schlicht vergessen aber bestimmt nicht mit Absicht dort deponiert wurde. Das Kurioseste, das wir fanden, war ein alter und kaputter «Nuggi». Was mich stört sind die Weinflasche und Bierdosen, welche wir entlang des Hauptverkehrsweges fanden. Das ist der Abfall, den ich nicht verstehe. Wieso wirft jemand die Verpackung seines Getränkes oder Snacks in den Wald? Ich vermute nicht um Abfallgebühren zu sparen.

 

Macht man den Abfallspaziergang in meinem Heimatdorf wird das Problem deutlicher. Dort findet man kaum Abfall aus der Landwirtschaft. Mein Bruder hat ein Stück Land, das gleich neben dem Schulhaus ist. Wenn ich mir den Abfall dort ansehe, kommt in mir der Gedanke auf, dass diese Eltern, die bei der Ernährung ihrer Sprösslinge so sehr darauf achten Produkte aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen, die besonders reich an Vitaminen und Spurenelementen sind, ihren Kindern doch auch noch beibringen könnten die Verpackung in einem Abfalleimer zu entsorgen. Denn auch wenn auf der PET-Flasche des Gemüsesaftes noch so viel «Natura» draufsteht, wird sie für die Kuh nicht leichter verdaulich. Wer einmal ein Tier wegen eines verschluckten Fremdkörpers hat leiden sehen, wird verstehen, wenn ich diesen selbsternannten Weltverbesserern gerne mal ein paar Zusammenhänge erklären würde.

 

Ich bin stolz auf unsere Buben und unseren kleinen Beitrag zu einer gesunden Welt. Wir ernähren uns nicht biodynamisch aber wir achten auf unsere Umwelt und ich glaube so einen Abfallspaziergang machen wir noch öfter.