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"Chum mir haued ab"

Kennt ihr das Lied «Amerika» von Adrian Stern. Es läuft mir schon eine Weile nach und wiederspiegelt die Stimmung in unserem Haushalt. Ich gehöre zu den Menschen, die gerne Veränderungen haben, nur nicht dauernd und bitte nicht zu grundlegend. Ich stelle gerne immer wieder unsere Wohnung um. Es müssen nicht mal neue Möbel sein nur eine andere Einteilung oder etwas neue Farbe an den Wänden. In diesem Jahr scheint das aber nur bedingt zu helfen. Es ist als ob Flaute herrschen würde auf dem Segelschiff meines Lebens. Ich möchte gerne weg, irgendwo hin. Amerika ist aber etwas zu weit. And øya reicht vollkommen aus.

 

Auf dieser Insel hat mein Mann in seinem IFYE Austausch drei unvergessliche Wochen bei einer Gastfamilie gelebt, die wir seither schon zwei Mal besucht haben. Ich würde so gerne wieder mal weg, in den Norden, in dieses Haus in der Mitte des Sumpfes, umgeben von Moltebeeren und Blaubeeren und mit diesen grossen Fensterfronten, wo man die Elche ungestört beobachten kann. Vielleicht würden wir ja diesmal Robben oder Wale sehen.

 

Vielleicht liegt es an der Hitze oder daran, dass Ferien sind. Auch die Kinder wollen weg aber eigentlich dann eben doch nicht. Der eine möchte gerne das Zelt und Proviant in den Fahrradanhänger laden und dann losfahren. Der andere möchte im Wald ein Baumhausbauen und dort bleiben oder zum Samichlaus gehen. Unser Ziel ist klar: rein in die Natur, bitte etwas kühlere Luft als in den letzten Tagen. Wir wollen das Gleiche bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich vorschlage ins Auto zu steigen und irgendwohin zu fahren. Mit dem Zelt an den See oder wenigstens in die Badi.

 

«Neeeeeein!» Sie wollen doch zu Hause bleiben. Wenn wir mit dem Zelt unterwegs sein sollten, dann sollten wir doch am Abend wieder im eigenen Bett sein. Wir teilen dieses Gefühl, dessen, dass etwas sich verändern sollte. Etwas sollte geschehen aber bitte nichts zu aufregendes und bitte keine zu grundlegenden Veränderungen. Also nichts wie raus aus dem Haus, die Wasserrutsche aufstellen und Glace schlecken. Vielleicht finde ich eine andere Möglichkeit um wild und unberechenbar anders zu sein. Vielleicht kaufe ich das nächste Mal eine ganz exotische Glacesorte, Passionsfrucht vielleicht oder Pfefferminze.