· 

So viel zu tun

Diese Woche war es Zeit für den ersten Sonnenbrand des Jahres. Wir haben geemdet. Irgendwie schaffe ich es immer wieder mich dabei zu verbrennen, auch wenn es diese mal nur am Rande mit dem Emden zu tun hatte.

 

Früher haben mich die Mitschüler oft gefragt, wo ich in den Ferien gewesen sei. Ich sei so schön braun. Ich war zu Hause und habe Obstgärten und Hänge gerecht, ich habe Strohballen geladen und Kirschengepflückt. Man kann eben nicht nur beim Sonnenbaden braun werden. Man kriegt einfach nicht den gleichen Abdruck, wobei viele Bäuerinnen heute ja im Bikini arbeiten.

 

Ich habe das nicht getan und jetzt einen markanten Abdruck am Oberarm. Da, wo die Grenze zwischen weiss und rot ganz klar zu sehen ist. Diese Linie, die sichtbar macht wo die Grenze verläuft zwischen dem durch ein T-Shirt geschützten Teil und dem Teil, welcher nackt dem Wetter ausgesetzt war. Da könnte man jetzt ganz andere aktuelle Themen besprechen. Aber hier geht es nur um die Sonne. Zum Glück war der Sonnenbrand nicht zu schlimm und ist mittlerweile einer Bräune gewichen. Der erste Sonnenbrand ist immer ein Warnschuss sich besser einzucremen. Die Restcreme, die vom Eincremen der Jungs noch an den Händen ist, reicht eben nicht aus.

 

Heuer habe ich den Sonnenbrand im Garten aufgelesen. Unsere Jungs lieben es bei den verschiedenen Arbeitsschritten auf dem Feld dabei zu sein. Wann immer ein Traktor auf fährt müssen wir unbedingt da hin, um zu beobachten, wie das Gras zum dritten Mal gewendet wird. Ich gehe mit. Ich möchte die Jungs dort nicht alleine lassen. Ich habe also begonnen nebenher in der Pflanzung zu arbeiten. Und habe dabei sowohl Schwielen an den Händen, wie Röte bekommen. Beim Emden sozusagen.

 

Es ist noch so viel zu tun. Der Garten würde noch etwas mehr Zuwendung vertragen und auch der Haushalt hat unter den schönen Tagen, in denen wir viel draussen waren, gelitten. Socken, Unterhosen und Hosen sind bereits Mangelware geworden. Neben dem Endspurt in der Schule stehen jetzt wieder soziale Verpflichtungen an. Konfirmationen, Geburtstage, Hausbesichtigungen und Abmachen mit Gspändli. Endlich darf man sich wieder unter Leute begeben. Ich bin mir nur nicht mehr so gewohnt, dass mein Haushalt da nebenher funktionieren muss. Man sagt, es dauert 30 Tage um sich ein neues Verhalten anzugewöhnen. Ich brauche wohl noch ein paar mehr um wieder aus dem Coronagroove zu kommen.

 

Es wäre noch so viel zu tun, aber für heute geniesse ich es, dass ich heute nicht einmal etwas zu Mittag kochen muss.