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Stolz

Bald ist das Jahr 2020 Vergangenheit und es wird Zeit für einen Blick zurück. Was für ein Jahr! Unglaublich, was ich alles erleben durfte in den letzten zwölf Monaten. Wir haben uns erfolgreich neuen Herausforderungen gestellt und uns auf sie eingelassen.

 

Anfang dieses Jahres war der Wolf ein Thema, das mich und viele andere beschäftigte. Damit wir endlich ein paar Antworten auf unsere Fragen erhielten, organisierte ich einen Informationsabend. Mensch, habe ich dabei viel gelernt. Einiges, würde ich im Nachhinein vielleicht anders machen aber ich bin Stolz auf das Resultat. Viele meiner Fragen wurden beantwortet und auch wenn ich noch immer keine Freundin des Wolfes bin, so weiss ich jetzt besser mit wem ich es zu tun habe und bin entspannter im Umgang mit dem Gedanken, dass er vielleicht heute Morgen bereits über unseren Hügel trabt. An dieser Stelle möchte ich den Jagdinspektoraten der Kantone Bern und Graubünden danken, sowie auch dem Hondrich, die uns alle einen Redner respektive eine Rednerin geschickt hatten. Danken möchte ich auch dem Team vom Restaurant Bären in Eggiwil, dass wir den Anlass in ihrem Saal durchführen durften und sie uns dabei so gut unterstützten.

 

An jenem Abend sprach man schon von Corona und es stand ziemlich auf der Kippe, ob wir ihn überhaupt noch durchführen können. Wir haben herzhaft gelacht ob der Vorstellung, dass wir an den Tischen Abstand halten sollten. Zwei Wochen später hielten wir Abstand.

 

Fernunterricht und «Social Distanzing» waren wohl für uns alle neu. Für mich war es irgendwie ganz schön. Unser Alltag war sehr entspannt und ich erlebte unseren Haushalt auf dem Hügel so richtig als Team. Haus und Hof wurden für mich etwas mehr zu einer Einheit und ich musste nicht dauernd den Wecker stellen um dann aus dem Haus zu stürmen um den Bus nicht zu verpassen oder ähnliches. Die Rückkehr in die Schule war dann doch für uns alle genau so schön. Endlich wieder mehr Gesichter und neue Anregungen.

 

Im Sommer wagten wir uns in die Ferien nach Frankreich. Die Jungs waren zum ersten Mal am Meer. Wir haben Ebbe und Flut hautnah erlebt, einen Seehund gesehen, der vor dem Ferienhaus Fische jagte. Unser jüngerer Sohn ist auf einen giftigen Fisch getreten. Und endlich konnten wir wieder etwas Zeit mit den Zürcher Grosseltern verbringen. Da kam die Maskenpflicht ganz neu und zurück in der Schweiz waren wir erst fast irritiert, weil hier noch niemand von Masken sprach.

 

Jetzt ist das anders. Wieder etwas Neues, an das wir uns gewöhnt haben. Ich freue mich schon darauf die Masken, welche ich zu Weihnachten bekommen habe, im Unterricht zu tragen. Wer hätte gedacht, dass ich mich je freuen würde über Hygienemasken unter dem Christbaum. Eigentlich ist das ja noch schlimmer, als gelbe Strumpfhosen…Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Ich bin stolz auf alles, was ich und wir alle in diesem Jahr gemeistert haben. Es ist noch immer nicht einfach. Es wird wohl noch eine Weile so sein, aber wir schaffen das schon.

 

Zum Schluss noch ein kleiner Nebengedanke: Wann waren Sie zum letzten Mal in einem Erste-Hilfe-Kurs? Vielleicht wäre es an der Zeit Ihr Wissen wieder auf zu frischen. Wer weiss schon, wann er oder sie plötzlich die Einsatzleitzentrale der Rega am Telefon hat.