· 

Endlich warm

Die letzten Tage waren eine Wohltat für Körper und Seele. Die Sonne und die Wärme haben uns aus dem Haus gelockt und im Garten etwas Entspannung gebracht.

 

Rechtzeitig zu den Konfirmationen kam die Sonne raus, damit auch kurze Röckchen nicht ganz vergebens gekauft wurden und entsprechend zur Geltung kommen konnten. Die ersten Bauern in der Gegend können ihren ersten Schnitt einfahren. Ich kann meinerseits die gezogenen Bohnen und Kürbisse aus dem Treibhaus nehmen und sie langsam an das Klima draussen gewöhnen, bevor sie im Garten landen.

 

Ich merke es auch meiner Energie an. Die Wärme gibt mir Kraft und Energie um den Garten auch wirklich herzurichten. Vielleicht klingt auch einfach die Corona-Müdigkeit langsam ab. Was auch immer der Grund ist, ich nehme die Energie gerne an. Ich kann sie brauchen. Jetzt, wo der Garten langsam Gas gibt, sollte auch die Verarbeitung wieder aufgenommen werden. Momentan hätte ich zum Beispiel Pfefferminze zu verschenken. Sie überwuchert gerade den Oregano, den Schnittknoblauch, das Bohnenkraut, den Ananassalbei und versucht die Zitronenmelisse zu verdrängen. Ich werde wohl morgen wieder die Sirup-Produktion starten.

 

Auch die Tiere spüren den nahenden Sommer. Alle Vögel, die noch nicht gebrütet haben oder bereits die erste Brut draussen haben, sitzen jetzt auf Eiern. So zum Beispiel der Distelfink, der in der Petunienampel auf unserem Balkon ein Nest gebaut hat. Wie ich den Blumen jetzt Wasser geben soll, muss ich mir noch überlegen. Der Turmfalke sitzt seit etwa zwei Wochen. Wir sind gespannt wie verrückt, ob da was ausschlüpft. Auf jeden Fall wird dieser fleissige Mäusejäger sich über die gemähten Flächen in der Nachbarschaft freuen. Im Bienenhaus haben so ziemlich alle Völker geschwärmt, die schwärmen konnten. Sie hingen in Trauben, wie Wäsche am Baum oder verkleideten die Zaunpfähle mit einem sonderbaren Fell. Vielleicht geht auch heute wieder ein Nachschwarm raus. Mein Schwiegervarter meinte dazu: "Das war das schlechte Wetter. Die Bienen hatten nichts zu tun und dann beginnen sie wohl aus lauter Langeweile damit neue Königinnen zu ziehen." Ich hoffe deshalb, dass diese Phase der Langeweile bei den Bienen bald vorbei ist. Auch wir haben keinen Grund mehr länger im Bett zu bleiben, als nötig. Da die Junghähne aus der ersten Brut heute Morgen zu krähen begonnen haben, werden wir nun auch am Wochenende wieder mehr Sonnenaufgänge beobachten können. Der Sommer kommt!