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Lachen

Diese Woche ist der Sommer zurückgekommen. Wie die wilden mussten die Bauern Heu und Emd mähen und Getreide ernten. Wir hatten mal wieder Schonfrist. Unsere Wiese war noch nicht so weit.

 

Wir genossen die Sonne und hatten endlich mal wieder ein paar Leute getroffen. Die sozialen Kontakte wärmten dabei die Seele so sehr, wie die Sonne den Garten. Im Garten konnte ich die ersten Goldmelissen-Blüten ernten und eine beträchtliche Anzahl Snackgurken. Die Wärme der Sonne hat ihnen sichtlich gutgetan.

 

Mir hat der Austausch mit Freunden und Bekannten gutgetan. Diese paar gestohlenen Stunden in denen ich mit Leuten gesprochen habe, die ich schon länger nicht gesehen habe. Menschen, die sich zwischen mähen und pressen etwas Zeit genommen haben. Menschen, die genauso geleuchtet haben, wie die Sonne und erleichtert waren darüber, dass man doch noch ernten kann. Menschen, die wie ich dankbar sind dafür, dass es uns allen gut geht und wir nichts weiter zu beklagen haben.

 

Jetzt ist die trockene Phase schon wieder zu vorbei. Es regnet und wir haben etwas Zeit für Ausflüge. Zwischen zwei Regenschauern haben wir eine Runde Minigolf gespielt und dann ein Eis in der Gelateria genossen, während es draussen schüttete.

 

Ich freue mich auf die nächste Woche. Vielleicht haben wir ein paar Sonnenstunden um im Garten zu arbeiten und sonst können wir ohne schlechtes Gewissen ins Kino oder ins Museum. Vor allem können wir uns mit anderen Leuten treffen, die auch Zeit haben und mit ihnen den Regen weglachen, bis uns die Tränen über die Wangen kullern, als hätten wir draussen gestanden.

 

Lachen ist die Sonne des Herzens. Britische Forscher haben sogar einmal Daten zusammengetragen und sind zu dem Schluss gekommen, dass lachen lebensverlängernd sein soll. Momentan glaube ich das sofort. Wir brauchen das Lachen, dass diese bleierne Stimmung lockert und das Leben wieder etwas leichter macht.

 

Ich gebe mein bestes und versuche etwas mehr Sonne auf die Welt zu bringen. Ich lächle die Leute im Lift an. Ja, das sieht man auch mit der Maske. Ich mache jemandem ein Kompliment und denke es nicht nur. Ich lache über meine eigenen Fehler und lasse auch ab und zu andere mitlachen. Manchmal versuche ich beim Autofahren bewusst zu lächeln. Und wenn mir das mal nicht gelingt, ich es vergesse oder mich doch nicht dafür habe, dann nehme ich mir vor es am nächsten Tag wieder zu probieren.