Ich weiss nicht wann ich zuletzt einen derart kalten ersten August erlebt habe. Heute ist ein Tag zum im Bett bleiben, um die Decke bis zu den Ohrenspitzen hoch zu ziehen und ein Buch lesen oder einfach schlafen. Gegen etwas Schlaf hätte ich ohnehin nichts einzuwenden.
Seit einer Woche räumen wir unser Haus um. Fast alle Zimmer werden mit anderen Zimmern getauscht und neugestaltet. Das ist kein grosser Umbau nur eine Reorganisation unseres Haushaltes. Alle paar Jahre haben wir das Bedürfnis unsere Wohnräume den veränderten Lebensumständen anzupassen. Zuletzt haben wir das vor zwei Jahren gemacht, als unser grosser Sohn in die Schule kam. Schon bald wird auch der kleine in der Schule sein und da schien uns ein Umräumen passend.
Es ist jeweils grauenhaft. Wir räumen Zimmer für Zimmer aus und an einem anderen Ort wieder ein. Eine gewisse Zeit sieht es bei uns dann aus, wie in einem unorganisierten Lagerhaus. Bis dann endlich wieder alles seinen Platz gefunden hat scheint es ewig zu dauern.
Das Gute an so einem Umräumen ist aber auch, dass man entrümpelt. Viele Dinge kommen einem in die Hände, die man eigentlich gar nicht mehr braucht. Man nimmt auch die Allerleischublade mal wieder auseinander. Bei mir bleibt sie eine Allerleischublade, aber mit weniger Inhalt. Manchmal stösst man auch auf längst vergessene Schätze. Bilder, die man einmal abgehängt hatte um andere aufzuhängen, die jetzt plötzlich wieder einen Platz bekommen oder Schmuckstücke, die irgendwo ganz hinten in der Schublade lagen und die man eigentlich mal wieder tragen könnte.
Ich freue mich darauf, wenn das Chaos beseitigt ist. Schon jetzt geniesse ich die neue Aussicht von meinem Schreibtisch. Grün und grün und noch mehr grün in den verschiedensten Nuancen. Da hilft der Regen auch. Wieder etwas Gutes an diesem Wetter. Etwas wärmer dürfte es sein, dann würde das Grün noch mehr spriessen.
Zum Glück hatten wir heute Besuch. Sonst wäre ich versucht gewesen tatsächlich im Bett zu bleiben. Und Besuch ist doch auch etwas Schönes, besonders, wenn die Besucher noch so feines Essen mitbringen. Für heute Abend ziehe ich eine Leggins unter die Jeans und einen Wollpullover an, nehme eine Tasse Punsch in die Hand und dann kann das Feuerwerk losgehen.