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Auf die Plätze

Der Sommer ist da. Es ist warm und wir tanken diese Wärme mit jedem Sonnenstrahl. Als ich am Morgen die Kälber gefüttert hatte und zum Haus zurück ging, wärmte die Sonne meinen Rücken und es dauerte eine Weile bis ich begriff weshalb mir plötzlich so angenehm warm wurde. Nach ein paar Tagen dieser Wärme habe ich mich schon recht daran gewöhnt, obwohl ich morgens immer noch die langen Hosen anziehe nur um sie dann schon um zehn Uhr gegen kurze einzutauschen. Ich habe mich sogar schon derart an die Sommerwärme gewöhnt, dass ich beinahe anfangen möchte mich darüber zu beklagen.

 

Jetzt, wo die sechs Wochen Sommerferien schon wieder um sind sollten wir uns doch alle wieder daran gewöhnen früher ins Bett zu gehen. Bei dieser Wärme ist das aber gar nicht so einfach. Wie das wohl die Eltern in den noch wärmeren Gebieten handhaben? Wir freuen uns schon beinahe wieder auf kühleres Wetter. Der Schulanfang indessen löst gemischte Gefühle aus.

 

Ab morgen werden wir zwei Schulkinder haben. Unser Jüngster kommt in die erste Klasse und wir sind alle schon ganz gespannt darauf, wie dieses neue Abenteuer sein wird. Ein Pult für die Hausaufgaben haben wir. Wir haben alle Pulte zusammengeschoben, wie ein Gruppenpult. So können ich und die Jungs gemeinsam Hausaufgaben machen. Sie haben auf jeden Fall schon angemerkt, dass sie mehr Ordnung auf dem Pult hätten als ich. Das ist ja auch kein Wunder. Schliesslich bin ich die Einzige von uns, die bereits jetzt Hausaufgaben hat.

 

Auch bei unserem älteren Sohn bin ich schon sehr auf den ersten Tag gespannt. Laut Stundenplan steigt er gleich mit seiner ersten Fremdsprache ein. Unglaublich aber wahr ab diesem Schuljahr hat er Französischunterricht. Ich weiss noch, wie das bei mir damals war. Ich war unglaublich motiviert um Französisch zu lernen. Bei uns sprachen die Eltern nämlich immer Französisch, wenn sie etwas zu besprechen hatten, das nicht für uns Kinder gedacht war. Das ich Französisch lernen konnte löste in mir das Gefühl aus auch etwas erwachsen zu sein. Schliesslich würde ich bald verstehen was die beiden zu besprechen hatten und könnte mitsprechen, während meine Brüder sich weiterhin ärgern würden, weil sie wieder nichts verstehen würden. Leider ging dieser Plan nicht auf. Meine Eltern hörten auf miteinander Französisch zu sprechen, als ich begann es zu lernen.

 

Ab diesem Schuljahr wird also mein Sohn Französisch lernen und ich muss mir überlegen, ob ich weiterhin mit meiner Mutter auf Französisch kommunizieren soll oder es doch auch sicherer ist es nicht mehr zu tun. Für unseren Grossen scheint die Motivation momentan auch eher bei Ferien in der Bretagne zu sein. Französisch lernen damit er sein Essen selber bestellen kann. Ich bin gespannt darauf wie weit er in seinem ersten Jahr kommt. Vielleicht haben wir im nächsten Sommer die Gelegenheit die neuen Kenntnisse anzuwenden.

 

Jetzt aber erst mal eine letzte Kontrolle des Rucksackinhaltes. Noch schnell ein Bild vom ersten Schultag und dann auf die Plätze fertig Schulstart. Ich wünsche allen da draussen, bei denen es morgen (wieder) los geht einen tollen Start in ein wundervolles Schuljahr.