Das Jahr geht zu Ende und wir beenden es so, wie wir es begonnen haben. Wir sind in Quarantäne. So schliesst sich der Kreis oder: «Was sich zweiet, das dreiet sich.» Wie mein Vater stehts zu sagen pflegt. So ist es auch in unserem Fall. Es ist die dritte Quarantäne in diesem Jahr. Wir verbrachten die Weihnachtstage ganz für uns. Ein Fondue Chinoise schmeckt übrigens auch zu viert und mehr Rimus pro Kopf gibt es auch noch. Und diese Ruhe, die man bekommt, wenn man den Tag ganz nach seinem eigenen Gusto einteilen kann. Nur das Frösteln, das an Heiligabend einsetzte, hätte ich nicht gebraucht.
Am Stefanstag sind wir dann zum Test gegangen. Jetzt wissen wir, dass alle bis auf einen von uns positiv sind. Erkältet waren die Kinder ja schon davor. Der Selbsttest war aber negativ. Eigentlich spielt das aber keine Rolle. Die Lage ist, wie sie ist und wir haben wieder amüsante Telefonate mit dem Contact tracing. Langsam frage ich mich ob das in der Jobbeschreibung dieser Menschen drinsteht.
Diesmal musste ich nicht angeben wo wir in der Woche vor Symptomausbruch überall waren um herauszufinden wo wir uns angesteckt haben könnten. Diesmal wollte er lediglich wissen wen wir in den zwei Tagen davor noch getroffen haben um herauszufinden wen wir angesteckt haben könnten. Dann wollte er noch wissen was wir mit dem einen Sohn machen würden, der jetzt noch negativ ist. Ich erklärte, dass ich weder vorhabe ihn zu isolieren damit wir uns frei bewegen können noch, dass ich uns isolieren möchte damit er sich frei bewegen kann. Da wir ab vom Schuss wohnen würden könnten wir ihn jetzt auch nicht einfach bei Nachbarn einquartieren. Wir redeten dann noch etwas weiter. Er erkundigte sich, ob wir mit genügend Lebensmitteln eingedeckt seien, da ein Lieferdienst wohl nicht bis zu uns fahren würde. Ich erklärte, dass wir durch unsere Wohnlage eigentlich immer gut ausgerüstet seien, da wir davon ausgehen nicht täglich einkaufen zu gehen. Lachend fügte der Herr vom Kantons-Ärztlichen-Dienst dann an, dass wir ja noch einen gesunden Sohn hätten, den wir während einer Stunde pro Tag nach draussen schicken könnten. Vielleicht könne er ja dann auf die Jagd. Nun, wenn wir eines zur Genüge in unserem Vorrat haben, dann ist es Fleisch. Ich schicke meinen Sohn dann doch lieber zum Schlitteln oder Skifahren.
Gelöst haben wir die Sache dann mit getrennten Schlafzimmern und getrenntem Sitzen am Esstisch. Unser Sohn meinte er würde ab jetzt für uns sorgen. Er würde kochen damit wir ganz viel im Zimmer sein und schlafen könnten. Mit Begeisterung hat er uns bereits eine Bouillon serviert und ein paar Omeletten gemacht. Für heute stehen Haferbrei und Gschwellti auf dem Programm. Bin ja gespannt, wie es weitergeht.
Sei es wie es ist. Wir starten jedenfalls positiv ins neue Jahr. Ich gehe davon aus, dass bis dahin die ganze Familie positiv sein wird. Er hustet ja jetzt schon. Doch wie schon früher werden wir es wohl rechtzeitig zum Schulbeginn nach den Ferien wieder raus schaffen.
Und nach dem ich nun zum zweiten Mal den Käfer erwischt habe und es trotz den unterhaltsamen Gesprächen am Telefon immer noch nicht witzig finde, hoffe ich, dass mein Vater bitte nicht in allen Punkten Recht behält.